Erbliche Augenkrankheiten

Augenkrankheiten sind für viele Menschen eine schwere Belastung im Alltag. Die meisten dieser Erkrankungen werden dabei durch genetische Veranlagungen begünstigt oder sogar ausgelöst. Hier erfährst du, welche Krankheiten und Sehschwächen du an deine Kinder weitergeben kannst.

Erbliche Augenerkrankungen Erbliche Augenerkrankungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Ist eine Sehschwäche angeboren?
  2. Erbliche Augenkrankheiten
  3. Teilweise erbliche Augenkrankheiten
  4. Nicht genetische Augenkrankheiten

Ist eine Sehschwäche angeboren?

Die meisten Sehschwächen sind zwar erblich, aber in ihrer Entwicklung nicht frei von Umwelteinflüssen. Grundsätzlich sind Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmungen also durch genetische Veranlagung auslösbar, werden jedoch auch durch äußere Faktoren begünstigt oder können sogar durch diese entstehen.

Kurzsichtigkeit ist genetisch erblich und wird in den meisten Fällen an die nächste Generation weitergegeben. Dennoch haben besonders bei dieser Fehlsichtigkeit äußere Einflüsse einen großen Anteil an der Entwicklung. Beispielsweise können exzessives Sehen auf kurze Distanz oder mangelndes Tageslicht - besonders im Wachstum - eine Kurzsichtigkeit begünstigen oder sogar auslösen. Da Kinder heute viel Zeit an technischen Geräten verbringen, wird die jüngste Generation auch immer öfter Generation Kurzsichtig genannt.

Ist eine Person schon im jungen Alter weitsichtig, wurde ihr diese Sehschwäche vererbt. Ab einem Alter von etwa 45 Jahren ist es jedoch normal, dass die Sehkraft in der Nähe nachlässt. In diesem Fall handelt es sich um Altersweitsichtigkeit. Diese ist weder erblich, noch durch äußere Umstände verursacht, sondern einfach ein Teil des natürlichen Alterungsprozesses. Deshalb ist Alterssichtigkeit von Weitsichtigkeit zu unterscheiden, obwohl sie durch nahezu gleiche Symptome ausgezeichnet sind.

Hornhautverkrümmungen liegen ebenfalls in den meisten Fällen in der Familie. Durch Verletzungen, Infektionen, Operationen oder Grauen Star, können sie jedoch auch im Alter noch entstehen.

Erbliche Augenkrankheiten

Erbliche Augenkrankheiten sind angeboren und entwickeln sich deshalb nur bei Menschen mit der genetischen Veranlagung. Wer diese Augenkrankheiten hat, hat sie also in der Regel geerbt und kann sie auch an die eigenen Kinder weitergeben. 

  • Schielen: Dabei leidet mindestens ein Auge unter einer wiederkehrenden Fehlstellung. Bei Kindern wird dies auch häufig durch eine starke Weitsichtigkeit ausgelöst, die jedoch ebenfalls erblich ist.
  • Rot-Grün-Schwäche: Eine Rot-Grün-Schwäche tritt in der Regel nur bei Männern auf, wird aber durch die Mutter vererbt. Personen mit dieser Farbschwäche nehmen Rot- und Grüntöne weniger deutlich wahr.
  • Okulärer Albinismus: Genau wie bei einer Rot-Grün-Schwäche tritt auch diese Krankheit beinahe ausschließlich bei Männern auf und auch hier sind die Mütter die Überträger. Bei dieser Krankheit fehlen die schützenden Farbpigmente in der Iris, was beispielsweise zu Augenzittern führen kann.
  • Retinopathia pigmentosa: Diese Krankheit beschreibt die Mutation der Netzhaut und ist ebenfalls erblich. Eine Krankheit mit ähnlichen Symptomen kann auch durch giftige Stoffe entstehen, heißt dann aber Pseudo Retinitis Pigmentosa.

Teilweise erbliche Augenkrankheiten

Genau wie bei den häufigsten Sehschwächen sind auch die bekanntesten Augenkrankheiten meist zum Teil erblich und zum Teil durch andere Faktoren bedingt.

  • Makuladegeneration: Je nach Art der Erkrankung kann eine Makuladegeneration nur leichte Beeinträchtigungen mit sich bringen oder aber zum Verlust der Sehkraft führen. Einige Formen dieser Krankheit sind dabei erblich und die meisten sind zumindest zum Teil genetisch bedingt. Allerdings kann auch ein ungesunder Lebensstil diese Krankheit begünstigen.
  • Keratokonus: Diese Verformung der Hornhaut ist ebenfalls eine zum Teil durch Veranlagung begünstigte Erkrankung. Äußere Faktoren wie UV-Strahlung oder Augenreiben spielen bei der Entwicklung dieser Krankheit jedoch ebenfalls eine Rolle.
  • Grüner Star: Diese Erkrankung kann im Alter durch einen zu hohen Augeninnendruck entstehen. Es gibt jedoch auch eine angeborene Form des grünen Star. Bei dieser Form kann das Kammerwasser des Auges bei Babys nicht abfließen und sorgt so ebenfalls für einen erhöhten Augeninnendruck. Dies geht häufig mit einer Sehnervenschädigung einher. Meist treten die Symptome kurz nach der Geburt auf und müssen schnellstmöglich behandelt werden, da sonst eine Erblindung droht.
  • Grauer Star: Auch grauer Star kann durch äußere Umstände entstehen, diese Sehschwäche wird jedoch von 50% der Erkrankten auch an die nächste Generation weitergegeben. Die Eintrübung der Augenlinse ist also ebenfalls zum Teil erblich.
  • Nachtblindheit: Diese Sehschwäche kann durch andere genetische Erkrankungen des Auges verursacht werden. Ein Mangel an Vitamin A kann allerdings auch ein Auslöser für Nachtblindheit sein.

Nicht genetische Augenkrankheiten

Nicht erbliche Augenerkrankungen werden im Laufe des Lebens ausgelöst. Auf Grund äußerer Einflussfaktoren kann jeder Mensch diese Krankheiten bekommen, unabhängig vom Erbgut. Dabei handelt es sich vor allem um Krankheiten die durch Verletzungen, Infektionen oder den Lebensstil beeinflusst werden. Da es eine Vielzahl unterschiedlicher Verletzungen und Erkrankungen der Augen gibt, findest du hier drei unterschiedliche Beispiele:

  • Diabetische Retinopathie: Diese Netzhautkrankheit entsteht in Folge einer Diabetes-Erkrankung. Mit einer Laser-Operation kann die Verschlechterung des Sehens häufig gebremst oder aufgehalten werden, zu einer Verbesserung kommt es jedoch meist nicht mehr.
  • Netzhautablösung: Netzhautablösungen können im Zusammenhang mit unterschiedlichen Augenerkrankungen und Verletzungen entstehen.
  • Infektionskrankheiten: Jedes Auge kann sich entzünden. Ob eine Bindehautentzündung, Hornhautentzündung oder eine Entzündung der Lidränder, jeder Mensch kann davon betroffen sein. Diese Infektionen können außerdem zu Folgeerkrankungen führen.

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Von unserem Optik-Team geprüft:

Jennifer Gruhne

Augenoptikermeisterin und Qualified Person

Jennifer ist Augenoptikermeisterin und bei Brille24 für die Qualitätssicherung zuständig. Sie ist im Bereich der Augenoptik breit aufgestellt und hat sowohl bei Brillen als auch bei Kontaktlinsen eine starke Expertise.

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