Kann sich die Augenfarbe verändern?  

Die Augenfarbe kann sich in den ersten 18 Lebensmonaten verändern und auch darüber hinaus sind unter bestimmten Umständen noch Farbveränderungen möglich. Wir verraten dir, welche Faktoren die Augenfarbe beeinflussen. 

Inhaltsverzeichnis

  1. Wie entsteht unsere Augenfarbe?
  2. Bis wann kann sich die Augenfarbe bei einem Baby verändern?
  3. Verändert sich die Augenfarbe im Alter weiter?
  4. Veränderung der Augenfarbe durch Krankheiten oder Medikamente
  5. Veränderung der Augenfarbe je nach Stimmung
  6. Augenfarbe selber verändern

Wie entsteht unsere Augenfarbe?

Es gibt die vier natürlichen Augenfarben Blau, Grün, Braun, Grau sowie ein Mix dieser Farben. Die Augenfarbe entsteht in der Iris. Diese ist als farbiger Teil des Auges sichtbar. Welche Farbe die Iris hat, hängt vom Pigmentstoff Melanin ab. Ist ein hoher Melaninanteil im Auge vorhanden, ist die Iris braun und kräftig gefärbt. Bei einem geringen Melaninateil ist die Iris hingegen hell und schwach gefärbt. Dann ist sie blau, grün oder grau.

Bis wann kann sich die Augenfarbe bei einem Baby verändern?

Bei der Geburt steht die Augenfarbe eines Babys noch nicht fest. Viele hellhäutige Babys haben dann erst einmal blaue Augen während dunkelhäutige Babys oft mit dunklen oder grauen Augen geboren werden. Die Augenfarbe kann während der ersten Lebensmonate immer dunkler werden, denn dann bildet sich nach und nach Melanin in der Iris. Im Alter von sechs Monaten zeigt sich meist eine erste Tendenz, welche Augenfarbe es werden könnte. Die endgültige Augenfarbe ist normalerweise nach 18 Monaten sichtbar.  

Wenn bei einem Baby die Augenfarbe blau bleibt, liegt das an einer geringen Melanin-Produktion in der Iris. Die Augen bleiben dann über den 18. Lebensmonat hinaus blau. Selten kommt es auch vor, dass sich in einem Auge mehr Pigmente einlagern als im anderen. Dann entstehen zwei unterschiedliche Augenfarben (Heterochromie), die zumeist Blau und Grün sind.

Verändert sich die Augenfarbe im Alter weiter?

Bei den meisten Menschen verändert sich die Augenfarbe im Alter nicht mehr. Allerdings wurde im Rahmen der Louisville-Zwillingsstudie von 1997 eher zufällig entdeckt, dass es bei einigen Menschen tatsächlich zu einer Veränderung der Augenfarbe im Laufe des Lebens kommen kann. Bei dieser Studie wurden 500 eineiige Zwillinge begleitet und neben vielen körperlichen Merkmalen wurde dort auch die Augenfarbe beobachtet. Die Forscher:innen stellten fest, dass sich in einem Zeitraum von sechs bis neun Jahren die Farbe bei etwa 10 bis 15 Prozent der hellhäutigen Proband:innen um zwei oder mehr Farbstufen änderte. Dabei wurde die Augenfarbe sowohl heller als auch dunkler.

Veränderung der Augenfarbe durch Krankheiten oder Medikamente

Eine Veränderung der Augenfarbe kann harmlose Gründe haben. Wenn sich die Augenfarbe im Erwachsenenalter allerdings deutlich verändert, ist es wichtig, eine augenärztliche Untersuchung vornehmen zu lassen. Denn dann können auch ernsthafte Erkrankungen wie die Fuchs Heterochrome Iridozyklitis, das Horner-Syndrom oder ein Pigmentglaukom dahinterstecken, die schnellstmöglich behandelt werden sollten.

Auch Augentropfen mit dem Wirkstoff Latanoprost können die Iris langsam aber dauerhaft dunkler erscheinen lassen. Eine einseitige Behandlung kann daher eine bleibende Heterochromie zur Folge haben. Dabei tritt eine Veränderung der Augenfarbe vorwiegend bei Patient:innen mit gemischtfarbiger Iris, das heißt bei blau-braunen, grau-braunen, gelb-braunen oder grün-braunen Augen, auf.

Veränderung der Augenfarbe je nach Stimmung

Die Augenfarbe kann je nach Stimmung ein bisschen anders aussehen. Wenn sich die Pupillengröße wegen einer bestimmten Emotion verändert, komprimieren oder spreizen sich die Pigmente in der Iris und verändern so auch die Augenfarbe ein wenig. Bei Wut oder Angst können sich die Pupillen zum Beispiel extrem erweitern, um Bedrohungen besser einschätzen zu können. Dadurch erscheint die Augenfarbe als Nebeneffekt dunkler. Bei Ekel ziehen sich die Pupillen hingegen zusammen, um nicht hinsehen zu müssen. Dadurch erscheint die Augenfarbe als Nebeneffekt heller.

Augenfarbe selber verändern

Wenn du deine Augenfarbe verändern möchtest, kannst du das mit Hilfe von farbigen Kontaktlinsen ganz einfach machen. Farblinsen sind in verschiedenen, natürlichen Augenfarben erhältlich. Diese gibt es mit oder ohne Sehstärke sowie als Tages- oder Monatslinsen. So kannst du frei entscheiden, ob du für einen bestimmten Anlass oder längerfristig diese Augenfarbe haben möchtest.

Auch eine dauerhafte Veränderung der eigenen Augenfarbe mittels Irisimplantat oder Hornhaut-Tätowierung ist mittlerweile möglich. Da beide Eingriffe in Deutschland nicht erlaubt und mit enormen gesundheitlichen Risiken verbunden sind, raten wir allerdings hiervon ab. 

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Von unserem Optik-Team geprüft:

Jennifer Gruhne

Augenoptikermeisterin und Qualified Person

Jennifer ist Augenoptikermeisterin und bei Brille24 für die Qualitätssicherung zuständig. Sie ist im Bereich der Augenoptik breit aufgestellt und hat sowohl bei Brillen als auch bei Kontaktlinsen eine starke Expertise.

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