Wie finde ich meine idealen Brillengläser?

Zur Auswahl der besten Brillengläser gehört zuerst die Frage, ob eine Einstärken- oder eine Gleitsichtbrille angefertigt werden soll. Dann steht die Entscheidung zwischen mineralischen und Kunststoffgläsern an. Zum Schluss können die Brillengläser veredelt oder mit Filtern versehen werden.

Ideale Brillengläser Ideale Brillengläser

Sollen die Gläser für die neue Brille aus Kunststoff oder Glas sein? Was ist der Unterschied zwischen einer Einstärken- und einer Gleitsichtbrille? Brauche ich Filtergläser oder eine Clean-Coat-Beschichtung? Und überhaupt: Welche Brillengläser sind die besten? Was auf den ersten Blick recht kompliziert wirkt, ist mit ein paar Grundkenntnissen gar nicht so schwierig zu verstehen und zu bestimmen. Dieser Artikel führt dich Schritt für Schritt durch die Möglichkeiten und zeigt dir, welche Brillengläser die Besten für dich sind.

Inhaltsverzeichnis

  1. Welche Typen von Brillengläsern gibt es?
  2. Welches ist das beste Material für Brillengläser?
  3. Veredelung: Welche ist die beste für welche Brillengläser?
  4. Filter für Brillengläser bei Arbeit am PC oder bei Augenkrankheiten
  5. Welche Brillengläser sind nun die besten?

Welche Typen von Brillengläsern gibt es?

Die erste grundsätzliche Entscheidung brauchst du gar nicht selbst zu treffen. Denn je nach Art deiner Fehlsichtigkeit wird dein Augenoptiker dir mitteilen, welche Brillengläser die besten für dich sind: Einstärken- oder Gleitsichtgläser.

Liegt bei dir nur eine einzelne Fehlsichtigkeit vor (also etwa eine Kurz-, Weit- oder Stabsichtigkeit), ist in der Regel eine Einstärkenbrille die erste Wahl. Denn diese Brillengläser korrigieren nur einen Entfernungsbereich. Auch für die Alterssichtigkeit werden Einstärkengläser verwendet. Hier sprich man dann von einer Lesebrille.

Wenn nun aber zwei Fehlsichtigkeiten zusammenkommen – also beispielsweise zur Kurzsichtigkeit noch die Alterssichtigkeit hinzukommt –, dann reicht eine Einstärkenbrille meist nicht mehr aus. Dein Augenoptiker wird dir dann wahrscheinlich eine Gleitsichtbrille empfehlen. Möglicherweise hast du auch schon von Bifokal- oder Trifokalgläsern gehört. Diese unterscheiden sich wie folgt:

  • Bifokalgläser: Diese Zweistärkengläser korrigieren grundsätzlich den Fernbereich, haben aber einen zusätzlichen kleinen Bereich, durch den du schauen kannst, wenn du zum Beispiel lesen möchtest.
  • Trifokalgläser: Diese sind ähnlich aufgebaut, verfügen aber über drei separate Bereiche, wie Ferne, Nähe und Zwischendistanz, die scharf voneinander abgegrenzt sind.
  • Gleitsichtgläser: Hier gehen die unterschiedlichen Bereiche fließend ineinander über, ohne dass es störende Trennlinien gibt. Eine Gleitsichtbrille ist daher die ästhetischste und meist auch die praktischste Variante einer Mehrstärkenbrille.
  • Arbeitsplatzbrille: Die Arbeitsplatzbrille verfügt über einen stufenlosen Stärkenübergang und sorgt für optimierte Sicht bei Bildschirm- und Raumdistanzen am Arbeitsplatz. Für das Sehen über größere Distanzen (wie beim Autofahren) ist eine Arbeitsplatzbrille jedoch nicht geeignet. Häufig verfügen Arbeitsplatzbrillen zusätzlich über Filter, die zum Beispiel Blaulicht (bei der PC-Arbeit) herausfiltern oder Blendeffekte mildern können.

Eine Gleitsichtbrille wird allerdings ebenfalls gerne als Arbeitsplatzbrille verwendet, da sie ein entspanntes Sehen in verschiedenen Distanzen wie z.B. Ferne, Computerbildschirm oder dem Werktisch ermöglicht.

Diese Auflistung gibt dir eine erste Orientierung darüber, welche die besten Brillengläser für dich sind.

Welches ist das beste Material für Brillengläser?

Ob die Brille aus Kunststoff oder Glas sein soll, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Wo wirst du die Brille hauptsächlich tragen? Wie stark sollen die Gläser sein? Müssen sie besondere Anforderungen erfüllen?

Eine wichtige Größe für das Material deiner Brillengläser ist der Dioptrienwert. Je höher dieser ist, desto dicker werden in der Regel auch die Gläser. Deshalb kann es bei einem hohen Dioptrienwert sinnvoll sein, Brillengläser mit hohem Brechungsindex auszuwählen. Denn ein Glas mit hohem Brechungsindex kann dünner geschliffen werden als ein Glas mit niedrigem Index. Auch das Brillengestell kann für die Auswahl der besten Brillengläser eine Rolle spielen: Halbrand- und randlose Brillen sehen mit dünnen Gläsern besser aus, weshalb auch hier ein hoher Brechungsindex sinnvoll ist.

In diesem Zusammenhang solltest du dich – besonders bei hohen Pluswerten – gegebenenfalls auch über asphärische Gläser informieren. Diese können aufgrund ihrer besonderen Form äußerst dünn angefertigt werden und vermindern Verzerrungen am Glasrand.

Für das Material der Brillengläser stehen grundsätzlich drei Möglichkeiten zur Auswahl:

  • Kunststoffgläser
  • mineralische Gläser
  • Polycarbonat-Gläser

Kunststoffgläser sind für viele Menschen die besten Brillengläser. Sie sind robust, vielseitig und splittern nicht, wenn sie doch einmal kaputtgehen sollten. Vor allem sind sie sehr leicht und daher angenehm zu tragen. Der Nachteil: Kunststoffgläser sind anfälliger für Kratzer. Mit einer Beschichtung kannst du dem entgegenwirken.

Mineralische Gläser werden heute eher selten verwendet, denn im Vergleich sind diese Brillengläser eher schwer und weniger bruchsicher. Allerdings sind sie relativ kratzfest. Aufgrund des hohen Brechungsindex können sie außerdem dünner geschliffen werden als Kunststoffgläser.

Polycarbonat-Gläser sind sehr bruchfest und verfügen über einen hohen Brechungsindex. Sie splittern nicht und sind ausgesprochen leicht. Diese Kombination macht die Brillengläser zur besten Wahl für Kinder oder auch Sportler.

Von deinem Augenoptiker wirst du erfahren, welche Brillengläser für deine Brille geeignet sind und welche Qualitätsunterschiede zwischen den Brillengläsern bestehen. ­

Veredelung: Welche ist die beste für welche Brillengläser?

Was Veredelungen angeht, hast du großen Spielraum und solltest dich dazu am besten beraten lassen. Sehr praktisch – gerade für die kratzeranfälligen Kunststoffgläser – ist zum Beispiel eine Clean-Coat-Beschichtung. Dabei wird ein feiner Schutzfilm auf die Gläser gelegt, der Wasser abperlen lässt, Staub- und Schmutzpartikel abweist und die Gläser kratzfester macht.

Auch eine Entspiegelung ist eine gute Entscheidung. Diese vermindert störende Lichtreflexe, was insbesondere im Straßenverkehr sehr entlastend ist – und auch echte Gefahren beim Autofahren reduzieren kann.

Filter für Brillengläser bei Arbeit am PC oder bei Augenkrankheiten

Filter erfüllen unterschiedliche Funktionen. Bekannt sind zum Beispiel der Blaulichtfilter*, der das blau-violette Licht* von der Sonne und digitalen Bildschirmen filtert, und natürlich der UV-Filter. Doch Filtergläser haben auch medizinische Wirkungen: So können sie beispielsweise deine Netzhaut schützen, etwa wenn eine Makuladegeneration vorliegt. Auch können sie die Sehschärfe oder das Kontrastsehen verbessern. Schließlich sind die bunten Tönungen mancher Filter auch ein Modetrend.

Welche Brillengläser sind nun die besten?

Du ahnst es schon: Die pauschale Antwort gibt es nicht. Einsatzzweck und Tragekomfort sind wichtige Faktoren, und vielleicht ist für dich auch die Marke deiner Brillengläser wichtig. In jedem Fall sollte dein Ausgangspunkt ein Sehtest sein. Dein Augenoptiker bestimmt alle wichtigen Werte und berät dich dazu, welche Brillengläser die beste Wahl für dich sind.

*Die aktuellen Blaufilter filtern blau-violettes Licht, nicht blaues LED-Licht. Blau-violettes Licht liegt zwischen 400 und 455 Nanometern, wie in ISO/TR 20772:2018-10 angegeben.

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Von unserem Optik-Team geprüft:

Ralf Zosel

Augenoptiker und Category Manager Brillengläser

Ralf ist gelernter Augenoptiker und bei Brille24 für die Brillengläser zuständig. Er hat langjährige Erfahrung in der Glasberatung und in der Brillenfertigung. Er ist unser Glasspezialist.

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