Polycarbonat-Gläser für Brillen, die viel aushalten müssen

Gläser aus Polycarbonat sind besonders bruchfest. Aufgrund ihres hohen Brechwerts lassen Sie sich zudem dünn schleifen und weisen daher ein geringes Gewicht auf. Eine Brille oder Sonnenbrille mit Polycarbonat-Gläsern eignet sich hervorragend für Kinder und Sportler.

Polycarbonat-Granulat Polycarbonat-Granulat

Wenn es um erhöhte Sicherheit für die Augen von Brillenträgern geht, sind Polycarbonat-Gläser in der Brille die beste Wahl. Polycarbonat-Brillengläser sind bruchsicher, splittern nicht und bieten einen hervorragenden UV-Schutz. Zugleich erhöhen sie den Komfort für Brillenträger, denn Gläser aus Polycarbonat sind dünner, leichter und kostengünstiger als solche aus mineralischem Glas. Dank dieser Eigenschaften eignen sie sich besonders gut für Kinder-, Sport- und Schutzbrillen.

Inhaltsverzeichnis

  1. Entstehungsgeschichte der Gläser aus Polycarbonat
  2. Polycarbonat-Brillengläser: Eigenschaften und Vorteile
  3. Nachteile von Polycarbonat-Brillengläsern?
  4. Polycarbonat-Brillengläser richtig reinigen

Entstehungsgeschichte der Gläser aus Polycarbonat

In den 1950er Jahren wollte der Chemiker Hermann Schnell für die Firma Bayer einen besonders leistungsfähigen Kunststoff entwickeln. 1953 erschuf er das Polycarbonat. Fünf Jahre später wurde der Werkstoff industriell produziert und erfreute sich zunächst großer Beliebtheit bei der Herstellung von Sicherheitsverglasungen, Laborausstattungen und technischen Geräten. Selbst heute bestehen die Helmvisiere von Astronauten und die Windschutzscheiben der Space Shuttles noch aus dem stabilen Kunstglas.

Auch in der Augenoptik wurden in den 1970er-Jahren die günstigen Eigenschaften von Polycarbonat erkannt und seither wird es für Brillengläser verwendet. Heute ersetzt der speziell gehärtete Kunststoff immer öfter die schwereren, dickeren und unter Umständen auch gefährlicheren mineralischen Gläser. Bei Schutzbrillen, Sportbrillen und Kinderbrillen sind Gläser aus Polycarbonat längst zum Standard geworden. Sie lassen sich überdies viel schneller herstellen und bieten Brillenträgern auch noch mehr Tragekomfort.

Polycarbonat-Brillengläser: Eigenschaften und Vorteile

Der größte Vorteil an Brillen mit Polycarbonat-Gläsern ist sicherlich die hohe Bruchfestigkeit. Fällt die Brille einmal herunter, nimmt sie nicht gleich großen Schaden. Und selbst wenn die Gläser einer Polycarbonat-Brille zerstört werden, splittern sie nicht, sodass keine Verletzungsgefahr besteht. Das ist besonders wichtig für sehr aktive Personen, beispielsweise Kinder und Sportler. Auch randlose Brillenkonstruktionen, bei denen die Gläser mittels Bohrungen an den Rahmenteilen befestigt werden, lassen sich leichter umsetzen.

Gläser aus Polycarbonat haben mit 1,6 einen höheren Brechungsindex als die meisten anderen Kunststoffgläser. Und je höher der Brechwert ist, desto dünner können die Gläser geschliffen werden. Bei hohen Dioptrienwerten kann das ein großer Vorteil sein. Dadurch verringert sich zusätzlich das Gewicht der ohnehin im Vergleich mit Mineralglas leichteren Polycarbonat-Gläser. So ist die Brille einerseits komfortabler zu tragen und aufgrund der dünneren Gläser weniger markant im Gesicht.

Zu den Eigenschaften von Polycarbonat-Glas zählt auch die Fähigkeit, schädliches UV-Licht der Sonne zu absorbieren. Das Material eignet sich daher gut für Sonnenbrillen, die in hellerer Tönung ausgeführt sind. Das Material lässt sich zudem in zahlreichen Tönen gut einfärben. Aus Polycarbonat können sowohl Einstärken- als auch Gleitsichtbrillen hergestellt werden.

Die Vorteile von Gläsern aus Polycarbonat gegenüber Mineralglas auf einen Blick:

  • höhere Bruchfestigkeit
  • kein Splittern
  • höherer Brechungsindex ermöglicht dünnere Gläser
  • geringeres Gewicht
  • UV-Schutz
  • in vielen Farben erhältlich
  • für Einstärken- und Gleitsichtbrillen geeignet
  • kostengünstig

Nachteile von Polycarbonat-Brillengläsern?

Die bruchsicheren Polycarbonat-Gläser haben fast keine Nachteile. Eine Ausnahme: Trifft Licht auf die Oberfläche eines Glases, bricht es sich und spaltet sich in seine einzelnen Farben auf. Polycarbonat-Gläser weisen nun eine größere Zahl dieser Lichtstreuungen auf als Mineralgläser. Dadurch kann es an den Rändern der Brille zu Farbsäumen kommen. Asphärische Gläser  können Abhilfe schaffen. Nicht alle Brillenträger nehmen die Farbsäume überhaupt als unangenehm wahr. Deren Intensität hängt zudem auch von der Brillenstärke ab.

Polycarbonat-Brillengläser richtig reinigen

Gläser aus Polycarbonat sind zwar sehr bruchsicher, können aber recht leicht zerkratzen. Deshalb ist es wichtig, auch bei Polycarbonat-Brillengläsern auf die richtige Pflege zu achten. Das beste Reinigungsmittel ist ein Microfasertuch, das man jederzeit bei sich tragen kann und damit leichte Verschmutzungen abwischt. Kommt es zu starken Verunreinigungen z.B. einem Schmierfilm auf den Gläsern, solltest du deine Brille unter kaltem Wasser waschen, ggf. unter Verwendung von etwas mildem Spülmittel. Anschließend trocknest du sie mit einem Baumwolltuch, damit die Gläser nicht zerkratzen.

Da die Gläser schmutzabweisend sind, bleiben kaum Verunreinigungen an ihnen haften. Lediglich Staub lagert sich gelegentlich darauf ab. Am besten hältst du dich an obige Pflegeanleitung und verzichtest insbesondere darauf, die Brille mit deiner Kleidung, Taschentüchern oder Geschirrtüchern zu polieren, denn sie können ebenfalls winzige Kratzer verursachen. Auch aggressive Putzmittel eignen sich nicht für Brillen mit Polycarbonat-Gläsern.

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Von unserem Optik-Team geprüft:

Ralf Zosel

Augenoptiker und Category Manager Brillengläser

Ralf ist gelernter Augenoptiker und bei Brille24 für die Brillengläser zuständig. Er hat langjährige Erfahrung in der Glasberatung und in der Brillenfertigung. Er ist unser Glasspezialist.

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