Adaption: Die Anpassungsfähigkeit des Auges

Die Adaption bezeichnet die Fähigkeit des Auges, sich an unterschiedliche Lichtverhältnisse anzupassen. Daran sind die Pupille, die Sinneszellen und ein Sehpigment beteiligt. Die Adaption an helles Licht dauert wenige Sekunden, die Gewöhnung an Dunkelheit bis zu 60 Minuten.

Adaption Adaption

In der Augenoptik bezeichnet Adaption die Anpassungsfähigkeit des Auges an verschiedene Lichtverhältnisse. Deshalb nennt man diese Fähigkeit auch Hell-Dunkel-Adaption.

Inhaltsverzeichnis

  1. Wie funktioniert die Adaption des Auges?
  2. Sehpigment sorgt für das Sehen bei Nacht
  3. Wie lange dauert es, bis sich das Auge an die Lichtverhältnisse anpasst?

Wie funktioniert die Adaption des Auges?

In erster Linie reguliert die Pupillenweite, wie viel Licht in das Auge fällt. Wenn dich etwas blendet, verengt die Pupille sich umgehend und reduziert den Lichteinfall um bis zu 80 Prozent. Bei dunklen Sichtverhältnissen weitet sie sich hingegen, damit möglichst viel Licht auf die Netzhaut gelangt.

In der Netzhaut befinden sich zwei Arten von Sinneszellen: Die lichtempfindlichen Stäbchen sorgen für das Sehen bei Dämmerlicht oder wenn es fast dunkel ist. Die sogenannten Zapfen sind verantwortlich für das Erkennen von Farben und das Sehen bei Helligkeit. Im Punkt des schärfsten Sehens, der sogenannten Fovea centralis, befinden sich die meisten Zäpfchen, während die Stäbchen dort gänzlich fehlen. Sie sind hingegen rundum die Fovea besonders dicht angeordnet. Deshalb siehst du nachts zum Beispiel auch hell leuchtende Sterne nur undeutlich, wenn du sie direkt fixierst. Schaust du ein wenig an ihnen vorbei, erscheinen sie dir wesentlich deutlicher.

Sehpigment sorgt für das Sehen bei Nacht

Zur Weiterleitung der Sehreize an dein Gehirn brauchst du ein Sehpigment – das sogenannte Sehpurpur (Rhodopsin), das sich in den Stäbchen befindet. Trifft nun Licht auf das Sehpigment in den Lichtsinneszellen, wird letzteres durch eine chemische Reaktion gespalten, was die Sinneszellen aktiviert. Als Folge davon wird ein Signal ausgelöst, ein sogenannter Nervenimpuls. Dieser wandert über weitere Nervenzellen bis hin zum Gehirn. Alle dort zeitgleich ankommenden Informationen werden dann verarbeitet und wir sehen ein Abbild unserer Umwelt. Kurz darauf regeneriert sich das Sehpigment, um beim nächsten Lichtimpuls wieder gespalten zu werden. 

Bei dunklen Lichtverhältnissen regeneriert das Sehpigment und steht deshalb in größeren Mengen zur Verfügung. Die Lichtempfindlichkeit deines Auges nimmt in der Dunkelheit aus diesem Grund langsam zu und du kannst nach und nach wieder mehr erkennen. Zum Aufbau des Sehpurpurs braucht dein Körper ausreichend Vitamin A. Ein Mangel kann deshalb zu einer verringerten Dunkeladaption bis hin zur Nachtblindheit führen.

Anpassung des Auges an verschiedene Lichtverhältnisse Anpassung des Auges an verschiedene Lichtverhältnisse

Wie lange dauert es, bis sich das Auge an die Lichtverhältnisse anpasst?

Es kann 30 bis 60 Minuten dauern, bis dein Auge sich vollständig an die Dunkelheit angepasst hat. Um das Auge vor zu hellem Licht zu schützen, geht der umgekehrte Prozess jedoch viel schneller: Das Rhodopsin zerfällt rasch. Da sich auch die Pupille bei plötzlichem Lichteinfall umgehend zusammenzieht, erfolgt die gesamte Adaption von Dunkel auf Hell in wenigen Sekunden.

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Von unserem Optik-Team geprüft:

Jennifer Gruhne

Augenoptikermeisterin und Qualified Person

Jennifer ist Augenoptikermeisterin und bei Brille24 für die Qualitätssicherung zuständig. Sie ist im Bereich der Augenoptik breit aufgestellt und hat sowohl bei Brillen als auch bei Kontaktlinsen eine starke Expertise.

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