Augenmigräne

Eine Augenmigräne ist die Folge von Krämpfen und/oder Durchblutungsstörungen in den Blutgefäßen in der Netzhaut und hinter dem Auge. Sie geht mit Sehstörungen einher. In der Regel klingen die Symptome einer Augenmigräne von selbst ab und müssen nicht behandelt werden.

Augenmigräne Augenmigräne

Die Symptome einer Augenmigräne können Angst machen: Lichtblitze, Sehstörungen und sogar temporäre Blindheit sind gewöhnliche Begleiterscheinungen. In den meisten Fällen klingt eine Augenmigräne jedoch von selbst ab und braucht nicht behandelt zu werden. Hier erfährst du, unter welchen Umständen du dennoch zum Arzt gehen solltest.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist eine Augenmigräne?
  2. Was ist der Unterschied zwischen einer Kopfschmerzmigräne, einer retinalen Migräne und einer Augenmigräne?
  3. Augenmigräne – Dauer und Symptome
  4. Wie entsteht eine Augenmigräne? Ursachen und Risikofaktoren
  5. Behandlung der Augenmigräne – was hilft?
  6. Die Auslöser der Augenmigräne verstehen
  7. Wann solltest du bei Augenmigräne zum Arzt gehen?

Was ist eine Augenmigräne?

Die Augenmigräne ist eine eher seltene Unterform der Migräne und wird auch als „ophthalmische Migräne“ bezeichnet. Sie geht mit vorübergehenden Sehstörungen einher und kann, muss aber nicht im Zusammenhang mit Kopfschmerzen auftreten. Innerhalb weniger Minuten, höchstens innerhalb einer Stunde sollten die Beschwerden vorübergehen. In der Regel hinterlässt eine Augenmigräne keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen.

Was ist der Unterschied zwischen einer Kopfschmerzmigräne, einer retinalen Migräne und einer Augenmigräne?

Für den Laien sind verschiedene Migränearten nicht so leicht zu unterscheiden, da die Symptome ähnlich sind. Typisch für eine Augenmigräne ist jedoch, dass beide Augen stark davon betroffen sind. Zwar können auch bei einer gewöhnlichen Migräne mit Aura Sehstörungen auftreten, diese sind jedoch eher Vorzeichen der folgenden Schmerzattacken. Bei einer Augenmigräne mit Aura sind die Sehstörungen das Hauptsymptom, während Kopfschmerzen nicht in allen Fällen und nur begleitend auftreten. Die Übelkeit, die häufig bei einer Migräne auftritt, kommt bei der Augenmigräne eher selten vor. Auch von der retinalen Migräne kann die Augenmigräne klar abgegrenzt werden. Die retinale Migräne betrifft die Netzhaut und tritt in den allermeisten Fällen nur einseitig auf. Kennzeichnend ist ein kleiner blinder Fleck, der sich mit der Zeit über größere Teile des Gesichtsfeldes (auf einer Seite) ausweitet und binnen einer Stunde abklingt. Im Gegensatz dazu treten die Symptome einer Augenmigräne nicht einseitig, sondern beidseitig auf und sind vielfältiger.

Augenmigräne – Dauer und Symptome

Bei einer Augenmigräne sind die Symptome mitunter von Mal zu Mal verschieden und werden von den Betroffenen unterschiedlich wahrgenommen. Zu den häufigsten Symptomen der Augenmigräne gehören:

  • Flimmern oder Flackern vor den Augen
  • Lichtblitze und/oder gezackte Linien
  • temporäre Einschränkungen des Gesichtsfelds (meist von innen nach außen)
  • temporäre Blindheit
  • seltene Begleiterscheinungen wie Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit und Schwindel
  • bei einem starken Anfall auch Doppelbilder oder halluzinatorische Veränderungen (z. B. Vergrößerungen, Verkleinerungen und Verzerrungen)

Die Dauer einer Augenmigräne beträgt meist nur wenige Minuten. Halten die Symptome einer Augenmigräne länger als eine Stunde an, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Das gilt auch, wenn die Augenmigräne zum allerersten Mal erlebt wird: Dann sollte ein Augenarzt unbedingt klären, ob es sich wirklich um eine Augenmigräne und nicht um eine ernstzunehmende Erkrankung handelt. 

In sehr seltenen Fällen – besonders bei Kindern – kann es zu einer Augenmuskellähmung kommen. Die Lähmungserscheinungen klingen dann nicht von selbst wieder ab, sondern müssen sofort ärztlich behandelt werden.

Wie entsteht eine Augenmigräne? Ursachen und Risikofaktoren

Es wird vermutet, dass die Ursachen einer Augenmigräne teilweise denen der Kopfschmerzmigräne ähneln: In vielen Fällen steckt eine genetische Disposition dahinter, das bedeutet, die Migräne oder Augenmigräne trat auch bereits bei Eltern und/oder Großeltern auf.

Auslöser für eine Augenmigräne sind Krämpfe in den Blutgefäßen der Netzhaut und hinter dem Auge, die den Blutfluss vermindern und somit die Sehstörungen herbeiführen. Auch Störungen in den Nerven, die mit dem Sehnerv verbunden sind, sind eventuell mit verantwortlich.

Interessanter sind für Betroffene jedoch die Faktoren, die eine Augenmigräne begünstigen können. Denn auf diese können die Betroffenen selbst Einfluss nehmen und somit in vielen Fällen die Symptome der Augenmigräne vermeiden. Solche begünstigenden Faktoren können sein:

  • Stress, Schlafmangel oder Hunger
  • Hormonschwankungen (z. B. während der Pubertät oder einer Schwangerschaft)
  • Alkohol oder Medikamente
  • bestimmte Stoffe in Nahrungsmitteln (z. B. in Fleisch, Milchprodukten oder Süßstoffen)

Die eigenen Auslöser kennenzulernen ist eine wichtige Maßnahme bei der Behandlung einer Augenmigräne.

Behandlung der Augenmigräne – was hilft?

In den meisten Fällen ist bei einer Augenmigräne eine spezielle Behandlung nicht notwendig. Die Symptome sind zwar im ersten Moment erschreckend, jedoch in den allermeisten Fällen nicht gefährlich. Sie klingen von selbst ab, ohne Schäden zu hinterlassen. Gegebenenfalls kommt bei begleitenden Kopfschmerzen die Gabe eines Schmerzmittels infrage.

Unterstützend wirken in der Regel Ruhe, Entspannung und eine abgedunkelte Umgebung. Bist du von einer Augenmigräne betroffen, ziehe dich nach Möglichkeit zurück und ruhe dich aus, bis die Symptome völlig abgeklungen sind. Besonders wichtig ist dies natürlich in Situationen, in denen du stark auf dein Sehvermögen angewiesen bist, wie etwa beim Autofahren.

Die Auslöser der Augenmigräne verstehen

Du kannst selbst einer Augenmigräne entgegenwirken, indem du darauf achtest, welche Auslöser den Anfall eventuell herbeigeführt haben. Hierzu ist es sinnvoll, ein Tagebuch zu führen und Ernährung, Stresslevel, Schlafqualität, Alkoholkonsum und Medikamenteneinnahme festzuhalten. So kannst du mit der Zeit erkennen, welche Faktoren einen Anfall begünstigen, sodass du sie meiden kannst.

Wann solltest du bei Augenmigräne zum Arzt gehen?

Wenn du bereits weißt, dass Augenmigränen hin und wieder bei dir auftreten, brauchst du in der Regel keine zusätzliche ärztliche Unterstützung. Wichtig ist, dass du beim ersten Anfall die Ursache abklären lässt. Denn die Symptome einer Augenmigräne ähneln denen anderer, viel schwerwiegenderer Krankheitsbilder (wie z. B. einer Netzhautablösung oder sogar eines Schlaganfalls). Lass also in jedem Fall prüfen, ob es sich wirklich nur um eine harmlose Augenmigräne handelt. Auch bei andauernden Beschwerden und/oder Lähmungserscheinungen solltest du sofort einen Arzt aufsuchen, damit keine bleibenden Schäden an deinen Augen entstehen.

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Von unserem Optik-Team geprüft:

Jennifer Gruhne

Augenoptikermeisterin und Qualified Person

Jennifer ist Augenoptikermeisterin und bei Brille24 für die Qualitätssicherung zuständig. Sie ist im Bereich der Augenoptik breit aufgestellt und hat sowohl bei Brillen als auch bei Kontaktlinsen eine starke Expertise.

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